Vergessener Discobus wieder im Rampenlicht
Sicher zur Party hin und zurück: Früher fuhr ein Partybus von Schneverdingen aus zwei Discotheken an. Heute können für Veranstaltungen ein Zuschuss für die Partyzubringung bei der Stadt beantragt werden. Foto: oneinchpunch/Adobe Stock
Sprachen die Mitglieder des Schneverdinger Jugendbeirates im Frühjahr noch über eine mögliche Neuaufstellung des Gremiums, verschieben sich die weitere Diskussion darum und erste konkrete Schritte ins kommende Jahr 2026. Im Mai sammelten Ratsmitglieder, Verwaltungsmitarbeiter und Vertreter aus der Jugendarbeit und Schüler erste Ideen, wie der Beirat verjüngt werden könne, um über die Interessen und drängenden Themen der jüngeren Generation besser ins Gespräch zu kommen. Verabredet wurde, dass ein erster Vorschlag bis zur zweiten Sitzung des Jahres diesen November erarbeitet werden sollte. Doch die Gespräche im Hintergrund dazu sind bislang noch nicht abgeschlossen.
Seit über einem Jahr hat sich die Jugendarbeit in der Stadt mit dem neuen Träger Generation Z neu aufgestellt, der regelmäßig über Tätigkeit und Entwicklung berichtet: Vor allem die Jugendlichen machen den größten Anteil an den Besuchern aus, dabei hat der Anteil der Jungen den der Mädchen überholt. Der Anteil der Jüngeren zwischen 8 und 12 Jahren nehme aber ebenfalls zu.
Räumliche Veränderungen stehen dann im neuen Jahr an und werfen auch im Haushalt für 2026 schon ihre Schatten voraus. Im neuen Haushaltsentwurf ist erkennbar, dass der Umzug in die sanierte FZB im Frühjahr 2026 näher rückt: Rückbauarbeiten im Übergangsquartier sind mit derzeit 15.000 Euro eingerechnet, um das Objekt des CVJM ordentlich zu verlassen und für die Unterhaltung der neuen Räume ab 2026 (1500 Euro) und in der mittelfristigen Planung (3000 Euro) Mittel eingestellt. 60.000 Euro aus dem diesjährigen Haushalt für die Möblierung des Jugendzentrums im sanierten Gebäude nimmt die Stadt mit in den neuen Haushalt.
Bis es aber die Umzugspläne tatsächlich konkret werden, bleibt die FZbee im Übergangsquartier in der Kirchstraße. Für maximal ein halbes Jahr ist zum derzeitigen Stand die Miete dafür eingeplant, erklärte Fachbereichsleiter für Soziales Peter Plümer im Beirat. Der offene Jugendtreff öffnet ab dieser Woche schon ab 13 Uhr für Kinder und Jugendliche, die im Anschluss an die Schule schon vorbeikommen möchten und macht zudem beim lebendigen Adventskalender am 11. Dezember mit.
Dieses Jahr neu im Jugendbeirat sprachen die Gremiumsmitglieder über den Zuschuss für den sogenannten Partybus. Aus dem Sozialausschuss war das Produkt verschoben worden, damit durch die Vertreter von Schülern und Jugendarbeit die Möglichkeit bei der Zielgruppe bekannter wird. Denn der Partybus scheint in Vergessenheit geraten, wohl auch weil es ihn in seiner ursprünglichen Form heute nicht mehr gibt. Seit 2016 wurde der Zuschuss nicht mehr abgerufen, berichtet Verwaltungsmitarbeiterin Melanie Mund.
Vor 33 Jahren entwickelte sich die Idee eines Veranstaltungsbusses in Schneverdingen, nachdem es zu zahlreichen Verkehrsunfällen gekommen war. Das Ziel: jungen erwachsenen Selbstfahrern in den Abend- und Nachtstunden eine sichere Alternative anzubieten. Anfangs transportierte der Discobus, der später in Partybus umbenannt wurde, Jugendliche und Erwachsene sicher zu zwei Discotheken in Hützel und Riepe, hin und zurück.
Nachdem sich zeitweise Neuenkirchen mit einem Viertel der Kosten beteiligt hatte, finanzierte Schneverdingen seit 2004 den Bus allein, zwischendurch unterstützt durch Zuschüsse beispielsweise von den Stadtwerken. Weil die Zahl der Fahrgäste jedoch Anfang der 2000er-Jahre stetig abnahm, wurde das Grundkonzept neu überdacht. 2005 sank die Zahl der Teilnehmer bei zwölf Fahrten auf 123, im Vorjahr waren es noch 177, 2003 sogar 266 Fahrgäste bei je 17 Fahrten. Heute werden Veranstaltungen, die unter das Stichwort Party fallen – dazu gehören beispielsweise auch Abipartys – pauschal mit 200 Euro bezuschusst. Im Vorfeld muss dazu bei der Stadt ein entsprechender Antrag gestellt werden.