Heidewerk investiert eine halbe Million Euro in Soltau

Die Arbeit mit der Hobelmaschine in der neuen Heidewerk-Holzwerkstatt ist für (von rechts) Benjamin Riese und Erik Barduhn längst keine Herausforderung mehr. Unterstützt werden sie dennoch von Werkstattleiter Florian Hillmer und Tischler Arne Rusch. Foto: at

Nur zwei Wochen im Sommer war die Holzwerkstatt des Heidewerks in Soltau geschlossen, um die Bauarbeiten für die Erweiterung nicht zu behindern. Ansonsten lief beides parallel. Mittlerweile haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Produktionszeit wieder aufgeholt und die Aufträge abgearbeitet.

Am Donnerstag wurde nun die vergrößerte Holzwerkstatt in Soltau auf der Almhöhe eingeweiht. Entstanden sind große Produktionsräume mit viel Platz und viel Tageslicht durch große Fenster. Neue Rolltore ermöglichen das Aufstellen großer Maschinen, die Anlieferung von Holz und anderen Materialien sowie die Abholung der fertigen Produkte durch Schwerlaster. Gut eine halbe Million Euro wurden in die Erweiterung investiert.

Im Zuge der Umstrukturierung hat das Heidewerk die bis zum Sommer gepachteten Räume der Holzwerkstatt am Munsteraner Kohlenbissener Grund aufgegeben und alles am etablierten Standort in Soltau zusammengeführt. 36 Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer, geistiger und körperlicher Einschränkung bietet die Werkstatt nun. Nicht alle sind bisher besetzt, da einige der bisherigen Mitarbeiter in Munster geblieben sind und dort am weiteren Standort arbeiten. Für andere ist der Arbeitsweg nun kürzer, weil sie ohnehin in Soltau wohnten.

Geschäftsführer Bernhard Neuhausen freute sich über das neue technische Zentrum auf der Almhöhe. Wie das Heidewerk insgesamt wandelten sich auch die einzelnen Bereiche und passten sich den neuen Anforderungen an. Zuletzt hatte das Heidewerk seinen neuen zentralen Standort in Walsrode an der Großen Schneede eingeweiht und das inklusive Restaurant Pietz im Kulturhaus Alte Schlachterei in Schneverdingen eröffnet. In Soltau gibt es zudem das zugehörige Minerva Gebrauchtwarenhaus, das durch Menschen mit Behinderung betrieben wird, sowie den Berufsbildungsbereich und die Tagesförderstätte.

Auch planerisch war der Weg nicht einfach, wie Thomas Jäh von der Walsroder Planungsgruppe Niemeyer betonte. Letztlich habe aber alles geklappt, und er ordnete nicht nur das Handwerk als solches mit goldenem Boden ein, sondern auch den Verein Heidewerk mit seiner neuen Holzproduktionshalle.

In Soltau werden vor allem Holzverpackungen auf Basis sogenannter Europaletten produziert, aber auch kleinere Projekte für Transporte umgesetzt. Außerdem entstehen Nisthilfen, Futterhäuser sowie Hindernisse für den Reitsport. Für letzteres hat sich die Holzwerkstatt in Soltau bereits bundesweit einen Namen gemacht, ohne eigene Werbung, sondern nur durch Mund-zu-Mund-Empfehlung.

Anja TrappeKommentieren