Rüter will auf Peters folgen

Wer leitet die Wietzendorfer Geschicke im Rathaus ab dem kommenden Jahr? Foto: bk

Es gibt erste Bewegungen in der Frage, wer Wietzendorfs nächster Bürgermeister werden könnte. Wer im Herbst den entsprechenden Stimmzettel vor sich liegen sieht, wird wohl seinen Namen darauf finden: Joachim Rüter, Ratsmitglied und stellvertretender Bürgermeister, plant zu kandidieren.

Dabei hatte Jörg Peters vorzeitiges Amtsende auf Rüters Planungen keinen Einfluss. „Ich wollte mich ohnehin um das Amt bewerben. Jetzt passiert es halt alles etwas früher“, verrät der 50-jährige Betriebsprüfer und Geschäftsführer des TSV Wietzendorf. Als parteiloser Kandidat will Rüter antreten; indes bis zur Wahl nicht aus dem Gemeinderat, in den er 2021 gewählt wurde, ausscheiden. Dort bleibt er vorerst der Fraktion der Unabhängigen Wietzendorfer erhalten.

Die Wahl selbst ist einstweilen auf den 12. Oktober gelegt. Nach Peters erklärtem Rücktritt gegenüber der Aufsichtsbehörde wird der Termin im Gemeinderat am 26. Juni voraussichtlich bestätigt. Durch das vorzeitige Ausscheiden des Bürgermeisters ist eine Mindestanzahl von 64 Tagen für den Wahlkampf vorgesehen. Prinzipiell blieben somit – vorausgesetzt, es kommt zu keiner Stichwahl – zweieinhalb Monate für die Einarbeitung des Wahlsiegers. Peters hatte angekündigt, sein Amt nach dem 31. Dezember niederlegen zu wollen.

Mertens verzichtet auf Kandidatur

Einen Fürsprecher findet Rüter in einem Ratskollegen, dem viele eine Kandidatur selbst zugetraut hätten: Martin Mertens. Abseits seiner Funktion als CDU-Fraktionsvorsitz sieht er Rüter als geeignete Personalie. „Meine Empfehlung aus persönlicher Sicht wäre immer: Wahre Kraft kommt von innen. Nehmt den aus dem Dorf, nehmt Joachim Rüter. Ein Besserer fällt mir auch nicht ein.“

Entgegen Vermutungen und Mutmaßungen stelle sich Mertens nach der nicht immer harmonischen jüngeren Vergangenheit selbst nicht als Verwaltungschef zur Wahl. „Ich habe unlängst gesagt, wenn Joachim Rüter kandidiert, trete ich nicht an.“ Zudem seien es gesundheitliche Gründe, die ihn von einer Kandidatur absehen lassen. „Das würde ich mir gar nicht mehr zutrauen, die Energie, die das Amt verdient, da reinzubringen.“

Ob die CDU einen eigenen Kandidaten aufstellt, entscheidet sich derweil in der ersten Juni-Woche im Rahmen der Jahreshauptversammlung des CDU-Ortsverbands.

Lieber intern als extern

In einem ist sich Wietzendorfs Politik einig wie selten zuvor: Eine Findungskommission soll es vor der Wahl bloß nicht noch einmal geben. Nach der Erfahrung der letzten Wahl äußern sich sowohl Andreas Ebel (SPD/FDP-Fraktionsvorsitz), Martin Mertens als auch Joachim Rüter diesbezüglich kritisch. „Was damals gelaufen ist, war nicht gut. Ich bin guten Mutes, dass wir ohne Findungskommission jemanden finden werden. Also eher eine interne Lösung und nicht wieder jemand von außen“, blickt Ebel voraus. Mertens wird noch eine Spur deutlicher: „Eine Findungskommission würde mit meiner Beteiligung niemals stattfinden. Dann würde ich sofort meine Konsequenzen ziehen und sagen, das hat mit Demokratie nichts zu tun.“