„Stadt soll Kosten nicht allein tragen“

Ende Mai bleibt vom einstigen Rutschturm nicht mehr viel übrig. Allein die Entsorgung des abgebrannten Turms kostet die Stadt 10.000 Euro, für den Wiederaufbau rechnet die Verwaltung bislang mindestens mit dem Zwanzigfachen. Bürgerinnen und Bürger organisieren derweil aus eigenem Antrieb Spendenaktionen für einen neuen Spielturm. Foto: sus

Vor vier Wochen brannte das Wahrzeichen des Schneverdinger Walter-Peter-Parks. Der Rutschturm des Abenteuerspielplatzes wurde dabei vollständig zerstört. Inzwischen steht fest: Er soll möglichst rechtzeitig zum Frühjahr 2026 wieder aufgebaut werden. Das wird nach ersten Schätzungen der Verwaltung 200.000 bis 250.000 Euro kosten. Damit möchte die Einwohnerschaft die Stadt aber nicht alleinlassen und zeigt mit ihrem Engagement, wie beliebt der Spielturm vor Ort war.

Die Stadt selbst habe nicht zu Spenden aufgerufen, stellte Meike Moog-Steffens zuletzt im Rat als Reaktion auf entsprechende Vorwürfe klar, während die große Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung die Bürgermeisterin sehr bewegt. Statt der Verwaltung sind es engagierte Bürgerinnen und Bürger, die Spenden sammeln, um den Wiederaufbau finanziell zu unterstützen. Die erste, nun zu Ende gegangene Aktion organisierten Elternvertreter der Kita Am Jordan gemeinsam mit anderen Kitas der Stadt über Paypal. „Da die Stadt Schneverdingen die Kosten alleine tragen muss, möchten wir mit einer gemeinsamen Spendenaktion helfen, die finanzielle Last zu mindern und den Spielplatz bald wieder zu einem schönen Ort für alle Kinder zu machen“, erklärten die Organisatoren ihre Motivation.

502 Personen beziehungsweise Personengruppen haben bis zum 12. Juni mitgemacht: 18.185,20 Euro kamen innerhalb von rund zwei Wochen zusammen. Neben einer anonymen Spende aus der Kita Am Jordan spendete sogar so manches Kind sein Taschengeld. Beteiligt haben sich viele Privatpersonen, anonyme Spender ebenso wie namhafte Akteure der Stadt wie das Orthopaedicum, Adventure-Schnucken-Golf, die Physiotherapie-Praxis Hirsch, Ergo-Versicherung, Hochglanzwerk, Fotostudio Saskia Schutter und das Blumenhaus. Wer die erste Aktion verpasst haben sollte, hat am Sonntag, 22. Juni, von 14 bis 17 Uhr im Lünzener Immenhus die nächste Chance. Die Dorfhelden Lünzen öffnen mit Torten ein Spendencafé im Dorfgemeinschaftshaus.

Die verkohlten Überbleibsel des Turms wurden noch Ende Mai abgerissen und der kontaminierte Fallschutz entsorgt. Bis zum Wiederaufbau wird die freigewordene Fläche teilweise mit Spielsand verfüllt, sodass die Kinder bis dahin zumindest eine zusätzliche Buddelfläche erhalten.