Offen und hell für moderne Pädagogik

Der Schulleiter der KGS Schneverdingen, Mani Taghi-Khani (links), übernimmt von Landrat Jens Grote (von rechts), Fachgruppenleiter Johannes Renken und Tatjana Bautsch, Vorsitzende des Kreisschulausschusses, den symbolischen Schlüssel für den neuen Fachtrakt der Schule. Foto: bk

Im Rahmen der feierlichen Übergabe des neuen Fachtrakts seitens der Kreisverwaltung an die Kooperative Gesamtschule (KGS) Schneverdingen zeigte sich Landrat Jens Grote sichtlich gut gelaunt. Der Bau sei seitens der Firma Züblin in einem beträchtlichen Tempo erstellt worden. Nach Planungsbeginn im Januar 2023, war die Baugenehmigung tatsächlich schon im August desselben Jahres erfolgt, und nach dem Richtfest im Mai 2024 konnte der fertige Bau nun der Schule übergeben werden. „Es braucht schon ein bisschen Mut, eine solche Investition zu tätigen, wenn man als Landkreis klamm ist“, würdigte Grote die Entscheidung der Kreispolitik 2018, das brutto 24,2 Millionen Euro teure Projekt anzugehen. Neben den reinen Baukosten in Höhe von 20,2 Millionen Euro schlagen noch eine vereinbarte Preisgleitklausel in Höhe von einer Million Euro, Nachträge in einem Gesamtvolumen von 700.000 Euro sowie die Ausstattung für die 18 Fachunterrichtsräume im Wert von etwa 2,3 Millionen Euro zu Buche.

Der Bau wurde jetzt mit großem Pomp, Schulorchester und Maskottchen Sigi eingeweiht. Kreis- Landes- und Bundespolitik waren vertreten.

Hintergrund für den Neubau ist der Umstand, dass der Trakt C der KGS, in dem sich die Hälfte aller Fachunterrichtsräume befinden, sanierungsbedürftig sind, sich nach Untersuchungen aber als nicht sanierungsfähig erwiesen haben. Der Neubau war die Antwort auf die Herausforderung. Dass die Schülerinnen und Schüler den Neubau schnell herunterwirtschaften, glaubt Oberstudiendirektor Mani Taghi-Khani nicht. Er stelle dazu eine Gegenthese auf, so der Schulleiter. „Fühlen sich Schüler wohl, gehen sie sorgsam mit dem Gebäude um.“ In der Tat wirkt der Neubau mit breiten Fluren zentralen Diffenrenzierungsflächen großzügig geschnitten, er bietet genügend Lichteinfall und weist eine offene Atmosphäre auf. Er stehe demütig vor der Kreisinvestition, so Taghi-Khani. „Ich weiß, wie viele Schulen Bedarf angemeldet haben.“

Das Niedrigenergiegebäude ist nach KfW-40-Standard errichtet. Strom liefert eine 80 kWp-Photovoltaikanlage, geheizt wird zudem über Luft- und Erdwärmepumpen, wobei eine Hybridlüftung für eine Wärmerückgewinnung sorgt. Der dafür erforderliche Maschinenraum hat allein schon die Größe von zwei Klassenräumen.

Die Ausstattung der Fachunterrichtsräume ist erst teilweise vorhanden. Aber dafür habe man ja noch ein paar Wochen bis Schulbeginn, so Johannes Renken, Fachgruppenleiter Gebäudemanagement, unter dem Gelächter der Anwesenden.

Naturwissenschaften in pädagogisch moderner Raumkulisse

Der neue Fachtrakt der KGS weist 13 naturwissenschaftliche Fachunterrichtsräume (FUR), 5 FUR für den Bereich Werken/Technik, 8 allgemeine Unterrichtsräume sowie alle dazugehörenden Räume, darunter Räume für Inklusion, Lehrerzimmer, Maschinenraum und auch das Forum im Foyer. Das Gebäude hat eine Nettogeschossfläche von 5500 Quadratmetern (brutto 6500 m2). Die ersten Schüler ziehen mit dem neuen Schuljahr in das Gebäude ein.

Zwischen dem „ersten Hilferuf“ der Schulleitung und der feierlichen Übergabe des Gebäudes liegen zehn Jahre. Der Kreis hat 24,2 Millionen Euro brutto investiert. Es ist eines der größten Investitionsprojekte des Kreises seit vielen Jahren.