SPD Munster fordert Konzept zur Notfallversorgung
Die SPD-Fraktion in Munster hat eine Initiative gestartet, um die notfallmedizinische Versorgung der Stadt nach der Verlagerung zahlreicher Abteilungen des Heidekreis-Klinikums von Soltau nach Walsrode sicherzustellen.
Aus Munster war bislang wenig zu hören, wenn es um die Schwächung der medizinischen Versorgung zunächst durch den Umzug nach Walsrode und die später geplante Schließung des Soltauer Klinikums ging. Doch die Angst vor der medizinischen Unterversorgung wächst auch in der Bevölkerung der Örtzestadt. Durch den Umzug des Klinikums nach Walsrode fühlen sich viele Munsteranerinnen und Munsteraner nicht mehr ausreichend versorgt. In ihrem Antrag an den Stadtrat fordern die Sozialdemokraten daher von der Stadtverwaltung die Erstellung eines Konzepts zur Sicherstellung der Erstversorgung. Zunächst sei eine Status-quo-Analyse nötig, vieles sei noch unklar.
„Wir wollen in Munster weiterhin sicher leben und alt werden“, heißt es im Antrag. Dafür brauche es eine funktionierende Notfallversorgung, die schnell und zuverlässig greift.
Fraktionschefin Melanie Bade erklärt: „Uns bereitet große Sorge, dass Rettungswagen zu lange brauchen, bis sie vor Ort sind. Ohne schnelle Ersteinschätzung durch Notärzte oder Sanitäter funktioniert die gesamte Rettungskette nicht. Schlaganfall, Herzinfarkt – bei diesen Notfällen zählt jede Minute.“
Sie fordert, dass die Stadt selbst aktiv wird: „Wir wissen, dass vieles beim Landkreis liegt. Aber wir können hier vor Ort definieren, was wir brauchen. Deshalb wollen wir einen Arbeitskreis unter Leitung der Stadt: Rettungsdienste, Mediziner, Pflegedienste, Verwaltung und Politik an einem Tisch.“ Man wolle „wirklich etwas Handfestes“ umsetzen. Das sei bislang noch nicht erfolgt. „Wir möchten dafür einen Antrag stellen, damit ein vernünftiges Konzept erstellt werden kann.“
Auch die Ausstattung vor Ort müsse auf den Prüfstand. „Wie viele öffentliche Defibrillatoren haben wir eigentlich in Munster?“, fragt Bade. „Das gehört für uns ebenso in das Konzept wie Überlegungen zur Stärkung von Ersthelfer-Strukturen. Es darf nicht sein, dass wir bei akuten Notfällen auf Glück angewiesen sind.“
Die SPD will mit ihrem Antrag ein Signal für den Erhalt der grundlegenden Lebensqualität in Munster senden. Diese hat die Fraktion auch bei einem weiteren Antrag im Blick: Die SPD beklagt den verwahrlosten Zustand der Glas- und Altkleidercontainer im Stadtgebiet.