Herzmedizin zieht um: Startschuss in Walsrode

Auch die Abrissarbeiten und der Bau der Fundamente für die Containeranlage am Heidekreis-Klinikum in Walsrode sollen durch Förderungen abgesichert sein. Foto: HKK

Der Abriss des Gebäudes der ehemaligen Kinderklinik am Heidekreis-Klinikum (HKK) in Walsrode hat begonnen. Auf der rund 700 Quadratmeter großen Fläche entsteht eine moderne Containeranlage in Modulbauweise, die ab Frühjahr 2026 die bislang noch im Krankenhaus in Soltau angesiedelte kardiologische Fachabteilung beherbergen soll.

Die Rückbauarbeiten sollen laut HKK bis Ende der Woche abgeschlossen sein, danach wird das Gelände mit Kies und Füllboden vorbereitet. In den Containern entstehen Patientenzimmer und Funktionsräume, die Kardiologie soll dort bis zur Fertigstellung des Klinikneubaus in Bad Fallingbostel Ende 2028 betrieben werden.

Förderzusage für Mietcontainer

Für die Anmietung der Containeranlage liegt laut Sozialministerium eine Förderzusage des Landes vor, „ab Nutzungsbeginn bis zur geplanten Fertigstellung des Neubaus“. Auf den Landkreis als Träger des Klinikums kämen nach Klinikangaben keine weiteren Kosten zu. Laut HKK auch nicht für die Abriss- und Fundamentkosten. Auch das sei über Förderungen abgesichert. Daher werde die Wirtschaftsplanung des Klinikums durch diese Maßnahmen nicht belastet.

Je eine Million Euro für Herzkatheter-Labore

Parallel dazu plant das HKK die Anschaffung zweier neuer Herzkatheter-Labore (HKL), die zunächst in Walsrode betrieben und später in den Neubau umziehen sollen. Für die Anschaffung liegt eine Genehmigung des Sozialministeriums vor, die Mittel aus dem Fördertopf für Medizintechnik zu nutzen.

Die bestehenden Herzkatheterlabore in Soltau sollen 2026 aus dem Reparaturservice fallen, weshalb eine Neuanschaffung notwendig sei. Das Klinikum rechnet mit Kosten von rund einer Million Euro pro Labor. Die Geräte sollen 2028 in den Neubau übernommen werden. Die Umzugskosten würden nicht gefördert.

Die EU-weite Ausschreibung der Labore ist bis Dezember 2025 vorgesehen, die Inbetriebnahme für April oder Mai 2026. Das Ministerium betont, dass die Einhaltung aller Vergaberegeln Voraussetzung für die Förderung sei.

Anforderung der Krankenhausreform

Mit der Verlagerung der Kardiologie von Soltau nach Walsrode erfülle das HKK die Anforderungen der Krankenhausreform, so die Klinik. Doppelstrukturen würden abgebaut, Klinik und der Landkreis als Träger finanziell entlastet.

„Die Verlagerung von Kardiologie, Neurologie, Notaufnahme und Intensivmedizin an den Standort Walsrode markiert einen wichtigen Schritt in der strukturellen Weiterentwicklung“, so Geschäftsführer Dr. Achim Rogge. Konkrete Termine für die Inbetriebnahme der neuen Abteilung könnten sich noch durch Ausschreibungs- und Bauprozesse verschieben.

Wichtig für Patienten: Die kardiologische Praxis von Dr. Gunter Hornung im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Soltau bleibt bestehen und wird nicht nach Walsrode verlagert.