Großbatteriespeicher: Energie für 3600 Haushalte
An der Harburger Straße in Soltau haben am Umspannwerk die Arbeiten für die Installation eines Großspeichers begonnen.
Am Soltauer Umspannwerk haben in diesen Tagen die Arbeiten für den Aufbau eines Großbatteriespeichers begonnen. Seine Leistung soll bei mehr als 20,16 Megawatt liegen und er hat eine Speicherkapazität von 40,12 Megawattstunden. Damit könnte er den Tagesbedarf von 3600 Haushalten abdecken.
Das Tochterunternehmen Be.Storaged des Oldenburger Energiekonzerns EWE sowie die Firma Terralayr, ein integrierter Energieflexibilitätsanbieter, setzen das Projekt in Soltau um. Die Anlage soll überschüssigen Strom aus Wind- und Photovoltaikanlagen aufnehmen und bei Bedarf wieder ins Netz einspeisen. Laut EWE sei das ein entscheidender Beitrag für Versorgungssicherheit und Netzstatibilität.
Derzeit haben die Tiefbauarbeiten am Umspannwerk begonnen. Auf einer Fläche von rund 3000 Quadratmetern sollen acht Batteriespeichercontainer mit vier Trafoeinheiten aufgestellt werden.
„Mit dem Baustart in Soltau setzen wir ein klares Zeichen für die Energiewende und zeigen, wie sich Klimaschutz, Versorgungssicherheit und regionale Wertschöpfung optimal verbinden lassen“, betont Be.Storaged-Geschäftsführer Magnus Pielke in einer Pressemeldung des Unternehmens. Ohne Speicher gingen Überschüsse aus Wind- und Photoltaikanlagen oft verloren, da diese häufig mehr Strom erzeugten, als aktuell gebraucht werde. Auch der neue Batteriespeicher in Soltau solle es daher ermöglichen, Energie zwischenzuspeichern und später – etwa abends oder bei Flaute – wieder ins Netz einzuspeisen.
Angebunden an das lokale Netz der hiesigen Stadtwerke ist der Großspeicher allerdings nicht. Er habe keinerlei Berührungspunkte zum Verteilnetz in Soltau, das wie Schneverdingen, Neuenkirchen und Wietzendorf von dort mit Energie versorgt wird. Vor gut einem Jahr wurden die Arbeiten am Umspannwerk beendet. Für elf Millionen Euro wurde die Anlage bei laufendem Betrieb auf den neuesten Stand gebracht, um die Region mit rund 50000 Einwohnern langfristig zu versorgen sowie weitere Kapazitäten aufzubauen.
Der Netzanschluss des Großspeichers erfolgt nun direkt an das Hochspannungsnetz von Avacon. Daher wird die gespeicherte Energie vorwiegend überregional vermarktet, nicht lokal in Soltau. Ein Großbatteriespeicher besteht laut EWE in der Regel aus mehreren verbauten Containern. Ein Container kann rund 50 Module mit mehr als 2000 Lithium-Ionen-Zellen haben. Die Lebensdauer moderner Großbatterien liege typischerweise im Bereich von 10 bis 20 Jahren. Die neuesten Lithium-Ionen-Großspeicher sind nach Unternehmensangaben kompakter und leistungsfähiger als früher: Auf kleinerem Raum könnten sie jetzt größere Strommengen zuverlässig speichern und bei Bedarf bereitstellen.