Auch Cornelia Reithmeier möchte Jens Grote beerben

Glückwünsche nach ihrer Wahl zur Kreisrätin gibt es für Cornelia Reithmeier (links) im März 2023 von Landrat Jens Grote (rechts). Nun kündigt sie ihre Kandidatur für das Landratsamt bei der Kommunalwahl am 13. November 2026 an.

Das Rennen um die Nachfolge von Jens Grote gewinnt weiter an Fahrt. Mit Cornelia Reithmeier tritt nach Sebastian Zinke (SPD) und Dr. Arne Wieben (CDU) nunmehr die dritte Bewerberin für das Amt des Landrats im Heidekreis auf den Plan. Grote will bei der Kommunalwahl am 13. September 2026 nicht für eine weitere, dann achtjährige Amtszeit kandidieren. Völlig überraschend ist Reithmeiers Kanditatur nicht. Ihr Name wurde nach Grotes Verzichts-Ankündigung Ende August mehrfach genannt. Bisher hielt sich die 46-Jährige aber bedeckt. Am gestrigen Montag bestätigte sie auf Nachfrage gegenüber der Böhme-Zeitung ihre Ambitionen: „Ich werde kandidieren.“

Seit 19 Jahren beim Landkreis

Seit 19 Jahren ist die gebürtige Dorfmarkerin bei der Verwaltung des Landkreises Soltau-Fallingbostel und seit 2011 des Heidekreises tätig und sieht sich entsprechend gut vernetzt. In den knapp zwei Jahrzehnten hat sie dort zahlreiche Stationen durchlaufen. 2021 wurde sie zur Leiterin des Fachbereichs I, Service und Finanzen, ernannt. Eineinhalb Jahre später wählte der Kreistag sie mit deutlicher Mehrheit zur Kreisrätin. Seit dem 1. April 2023 bildet Reithmeier mit Grote und dem Ersten Kreisrat Oliver Schulze das Führungstrio der Kreisverwaltung. Mehrfach hat sie zudem kommissarisch den Fachbereich 06 – Kinder Jugend Familie geleitet.

Vernetzt und mit Abläufen vertraut

Gegenüber ihren designierten Mitbewerbern kann Reithmeier für sich ins Feld führen, dass sie die Kreisverwaltung bis in den letzten Winkel kennt und mit den Abläufen bestens vertraut ist. „Ich weiß, worauf ich mich einlasse“, sagt sie. Dass sie politisch ungebunden sei, sieht sie nicht als Nachteil. Das habe der ebenfalls parteilose Jens Grote in den zurückliegenden vier Jahren bewiesen. Die erfolgreiche Arbeit des jetzigen Landrats möchte sie fortsetzen, „die Brücken, die er errichtet hat, weiter ausbauen“. Anders als ihre Mitbewerber, deren Kandidatur nach den Weichenstellungen in den Gremien „nur“ noch von den jeweiligen Parteimitgliedern bestätigt werden muss, benötigt Reithmeier als Parteilose 250 Unterschriften von Wahlberechtigten, die ihre Kandidatur unterstützen. Dafür hat sie bis zum 20. Juli 2026 Zeit. Dann endet die Bewerbungsfrist. So lange werde es nicht dauern, bis sie diese Unterschriften zusammengetragen hat, macht sich Reithmeier, die bereits mit dem Sammeln begonnen hat, keine Sorgen. Im Gegenteil, sie berichtet von positiven Reaktionen und zustimmenden Kommentaren, die sie bereits erreicht hätten. Als „Einzelkämpferin“ möchte sie den Wahlkampf aber nicht führen. In diesen Tagen werde sie sich mit den Vertretern der übrigen im Kreistag vertretenen Parteien und Gruppen, mit Ausnahme der AfD, treffen, um zu sondieren, ob die Bereitschaft besteht, ihren Wahlkampf zu unterstützen.

Kandidaturanmeldung bis zum 20. Juli 2026 möglich

Seit dem 1. November 2021 ist Jens Grote Landrat des Heidekreises. Bei einer erneuten Kandidatur für eine dann achtjährige Amtszeit hätte er wohl beste Erfolgsaussichten. Nach seiner Ankündigung, nicht erneut anzutreten, hat die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin eingesetzt. Bisher haben Sebastian Zinke (SPD), Dr. Arne Wieben (CDU) und jetzt die parteilose Cornelia Reithmeier ihren Hut in den Ring geworfen. Weitere Bewerbungen sind möglich, bis zum 20. Juli 2026, 55 Tage vor der Kommunalwahl.