Einbrüche: „Der Schaden ist nicht nur materiell“

Im Juni und Juli ist die Zahl der Einbrüche in Schneverdingen verglichen mit dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre bereits deutlich höher als in den Vorjahren. Zutritt verschaffen sich die Täter dabei oftmals über Fenster und Terrassentüren. Foto: Adobe Stock

Sie kommen meist in der Nacht, verschaffen sich auf der Suche nach Beute gewaltsam Zugang über Fenster oder Terrassentüren. Der Schaden beschränkt sich jedoch nicht allein auf das Diebesgut, auch das Sicherheitsgefühl der Betroffenen wird erschüttert. Schon am ersten Tag dieses Jahres brachen Unbekannte tagsüber in ein Wohnhaus in Schneverdingen ein. In den darauffolgenden Monaten meldete die Polizeiinspektion im Heidekreis immer wieder Einbrüche in der Stadt – nicht nur in Wohnhäuser, sondern zuletzt auch vermehrt in Firmen, in gastronomische Betriebe und öffentliche Gebäude. Besonders auffällig ist der Anstieg der Taten im Juni und Juli.

Kaum eine Woche verging in dieser Zeit, ohne dass die Polizei einen neuen Einbruch meldete. Teilweise kam es gleich zu mehreren Taten in einer Woche. Häufig gingen die Täterinnen und Täter dabei auch mit roher Gewalt vor. 2024 gab es von Januar bis Ende Juli knapp 30 Einbrüche. In diesem Jahr liegt die Zahl der Taten bis einschließlich vergangenen Montag bereits darüber, ordnet Polizeisprecher Dennis Frede ein. Im Juni und Juli sei ihre Zahl verglichen mit dem Durchschnittswert der vergangenen fünf Jahre bereits deutlich höher. Üblicherweise verzeichnet die Polizei in diesen beiden Monaten etwas mehr als zehn Einbrüche. Als Reaktion auf die derzeitige Entwicklung hat die Polizei die Streifentätigkeiten in der Stadt verstärkt.

Bisheriger Höhepunkt der Einbruchwelle war das Wochenende vom 18. bis 21. Juli, in der gleich drei Einrichtungen geschädigt wurden: Der Schafstall am Heidegarten, der Heide-Kiosk und die Freizeitbegegnungsstätte (FZB). Letztere war bereits zum dritten Mal in diesem Jahr Ziel von Einbrechern. Bei den ersten beiden Einbrüchen im Februar und Juni sei in dem Jugendbereich offenbar gezielt nach Bargeld gesucht worden. „Dieses Mal waren es vor allem rohe Gewalt und erhebliche Sachschäden, die Spuren hinterließen. Erstmals wurde auch Technik entwendet“, berichtet Carina Zottl, Geschäftsführerin von Generation Z. Das Unternehmen betreibt den offenen Jugendbereich unter der Bezeichnung FZBee im Auftrag der Stadt.

„Der Schaden ist aber nicht nur materiell, sondern vor allem ideell“, betont Zottl. Die Zeit, die nun für Reparaturen und Aufräumarbeiten nötig ist, fehle in der offenen Kinder- und Jugendarbeit. „Gerade, weil das Wohl und die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen bei uns an erster Stelle steht, mussten wir schweren Herzens die FZBee eine Woche früher in die Sommerpause schicken. Zerstörte Türen und Fenster vermitteln kein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.“ Beides sei aber zentrale Grundlage der pädagogischen Arbeit.