Zweiter Sprengofen stärkt Kapazität der Geka

Zusammenarbeit klappt tadellos: Frank Lorkowski (von links, Geka), Paul Fietz (Bima), Norbert Blumenthal (BMVg) Thomas Stock (Dynasafe), Bürgermeister Ulf-Marcus Grube und Dr. Andreas Krüger (Geka). Foto: akü

Mit der Inbetriebnahme eines zweiten Sprengofens auf dem Gelände der Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten (Geka) hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) gemeinsam mit dem Bundesfinanzministerium (BMF) ein bedeutendes Signal gesetzt: Für rund 15 Millionen Euro wurde die Anlage zur Vernichtung von Munition und Sprengstoff erweitert. Die Kapazität verdoppelt sich von 750 auf 1500 Tonnen pro Jahr. In einer kleinen Feierstunde nahm Paul Fietz, Vorstandsmitglied der Bima, den Ofen in den Probebetrieb. „Die Realisierung eines solchen Projektes erfordert nicht nur technische Expertise, sondern auch ein hohes Maß an Zusammenarbeit und Vertrauen“, sagte Fietz. Er erinnerte an den Ursprung der Idee, die auf Gespräche beim Kampfmittelfachtag 2019 zurückgehe, und lobte die Mannschaft um Dr. Andreas Krüger, den technischen Geschäftsführer der Geka, für deren „Herzblut und Beharrlichkeit“ in der Umsetzung.

Frank Lorkowski, kaufmännischer Geschäftsführer der Geka, sprach von einem „ungewöhnlichen, aber freudigen Moment“ für das Unternehmen: „Wir sind es nicht gewohnt, neue Anlagen einzuweihen – umso mehr freuen wir uns, dass wir unsere Aufgaben nun erweitern können.“ Die Geka sei als kleine, spezialisierte Gesellschaft Teil eines sensiblen Netzwerks zwischen Bund, Bundeswehr und internationalen Verpflichtungen. „Wir sind das außenpolitische Pfund der Bundesrepublik, wenn es um das Chemiewaffenübereinkommen geht. Zugleich haben wir einen klaren lokalen Auftrag: die Reinigung, Sicherung und Wiederherstellung militärischer Flächen – eine Aufgabe, die uns tief mit diesem Standort verbindet.“

Lorkowski betonte, dass die Ausstattung nur ein Teil des Erfolgs sei. Entscheidend sei das Know-how der Belegschaft: „So eine Anlage kann sich jeder kaufen, aber betreiben kann sie kaum jemand. Das funktioniert nur mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen, die hier seit Jahren für Sicherheit und Stabilität sorgen.“

Die neue Anlage wurde als baugleiche Schwester zum bestehenden Sprengofen errichtet – ein strategischer Schritt, um den Betrieb auch bei Wartungsarbeiten oder Störungen jederzeit aufrechterhalten zu können. „Damit sichern wir die kontinuierliche Vernichtung gefährlicher Altmunition und erfüllen zugleich nationale wie internationale Verpflichtungen“, erklärte Norbert Blumenthal, Unterabteilungsleiter im Bundesverteidigungsministerium (BMVg). Die Investition unterstreiche, so Fietz, „das Vertrauen des Bundes in die Leistungsfähigkeit der Geka und ihrer Belegschaft“. Der neue Ofen werde in den kommenden Monaten schrittweise hochgefahren und nach einer Testphase voll in den Regelbetrieb übergehen.