Technik am Ende, Sole-Neubau soll kommen

Nach 35 Jahren planen Stadtwerke und Stadt Soltau den Neubau des Solebereichs der Therme. Insbesondere die Technik, die im Kellerbereich verbaut ist, ist marode. Foto: at

Von unten drückt das Grund-, von oben das Salzwasser: Der Solebereich der Soltau-Therme ist dringend sanierungsbedürftig. „Wir haben jeden Tag die Sorge, dass uns die Technik im Keller zusammenfällt und nicht mehr zu reparieren ist.“

Und dann, so Stadtwerke-Geschäftsführer Daniel Töpfer, wäre es von heute auf morgen vorbei mit dem Schwimmspaß im besonders warmen Salzwasser.

Dass der Solebereich nach 35 Jahren das Ende seiner Lebensdauer erreicht zu haben scheint, ist schon seit einiger Zeit bekannt. Bereits 2021 wurde erstmals über einen Neubau oder eine Modernisierung gesprochen. Sogar ein Überwachungssystem wurde installiert, um die Gebäudestruktur im Blick zu behalten. Das ist inzwischen wieder abgebaut.

Dennoch sei es nach Aussagen Töpfers höchste Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Die Korrosion, hervorgerufen durch die Sole, greife alles an: Rohre, Turbinen, Filter. Im verbauten und verwinkelten Keller lasse sich auch nichts austauschen oder modernisieren.

Der Soltauer Stadtrat hat sich daher zuletzt an zwei Terminen mit der Thematik beschäftigt. Im Juni gingen die Kommunalpolitiker für einen halben Tag in Klausur, um einen einheitlichen Kenntnisstand zu erreichen.

Rat fasst Grundsatzbeschluss

Im September folgte ein Grundsatzbeschluss, dass die Stadtwerke die Projektleitung für das Vorhaben übernehmen. Ein Fahrplan sei beraten, ein Entscheidungsgremium definiert worden, in dem neben den Stadtwerken und der Verwaltung auch die Politik vertreten ist.

Auch ein Hotel wäre möglich

Zudem soll als Ergänzung zum Badangebot geprüft werden, ob ein Hotelneubau umgesetzt werden kann. Dafür könnte möglicherweise ein Investor ins Boot geholt werden.

„Die Sole hat ihre beste Zeit lange hinter sich“, sind sich Töpfer, Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Ronald Begemann und Soltaus Bürgermeister Karsten Brockmann einig. Eine Modernisierung reiche nicht aus.

Hinzu komme, dass das Freizeitangebot eingebettet sei in weitere hochkomplexe Probleme: die nahe Böhme, hohe Grundwasserstände, das Grundstück an sich.

Auch wenn die weiteren Entscheidungen erst im kommenden Jahr fallen: So wie sich der Sole-Bereich aktuell noch präsentiert, wird es nicht bleiben. Es wird einen Neubau geben müssen.

Die Projektleitung für den Neubau des Solebereiches der Soltauer-Therme liegt nach einem Grundsatzbeschluss des Stadtrates in den Händen der Stadtwerke mit Aufsichtsratschef Dr. Ronald Begemann (von links), Geschäftsführer Daniel Töpfer und Bürgermeister Karsten Brockmann. Foto: at

Alles baut aufeinander auf

„Wir werden alles abreißen und neu herstellen“, erklärt Töpfer und zeigt von einem Ende der Solehalle zum anderen. Im Keller sei nichts mehr zu retten, und „alles baut von Grund auf aufeinander auf“, ergänzt Brockmann.

Nun gehe es darum, Varianten für einen Neubau zu entwickeln, auf deren Grundlage Wirtschaftlichkeitsberechnungen erstellt werden: Soll man kleiner, größer oder ganz groß bauen? Welche Potenziale sind daraus zu erwarten, von welcher Variante profitiert der Tourismus? Sollte man lokal, regional oder sogar überregional denken, um Badegäste zu locken?

Finanziell muss es im Rahmen bleiben

„Jetzt beginnt die Arbeit“, erklärt Bürgermeister Brockmann. Gleichzeitig betont er, dass das Projekt nur so weit gehen kann, wie es finanziell verantwortbar ist: „Was können und wollen wir uns zu welchem Zeitpunkt noch leisten?“

Stadt und Stadtwerke dürfen sich dabei nicht übernehmen. Die 100-prozentige Tochter müsse handlungsfähig bleiben und auch weiterhin Überschüsse zugunsten der Mutter erwirtschaften.