Soltaus Tunnellösung so greifbar wie nie

Mindestens verdoppeln soll sich der Verkehr auf der Amerikalinie durch den Ausbau in den kommenden Jahren. Schon jetzt sorgen die Schrankenschließzeiten für erheblichen Rückstau. Nun soll ein Tunnel gebaut werden. Foto: at

Nach jahrzehntelangen Bemühungen der Stadt Soltau rückt eine Lösung für das Nadelöhr Walsroder Straße in greifbare Nähe: Der höhengleiche Bahnübergang soll für den Fahrzeugverkehr durch einen Tunnel ersetzt werden. Die Wartezeiten an den Schranken mit teils langen Rückstaus wären damit Geschichte.

„Das ist ein Meilenstein“, ordnet Bürgermeister Karsten Brockmann gegenüber der BZ den aktuellen Sachstand ein. Bewegung kam in das Projekt nach dem Antrittsbesuch des SPD-Bundestagsabgeordneten Lars Klingbeil beim neu gewählten Soltauer Bürgermeister Brockmann. Dort stand das Thema Bahn und Ausbau der Amerikalinie mit den zunehmenden Belastungen ganz oben auf der Tagesordnung.

"Das war der Dosenöffner"

Klingbeil hat daraufhin in der vergangenen Woche einen hochkarätig besetzten Runden Tisch in Berlin mit Vertretern des Bundes, des Landes, des Landkreises, der Bahn und Straßenbaubehörde initiiert. „Das war der Dosenöffner“, so Brockmann.

Auch Klingbeil betont in einer Mitteilung die Einigkeit aller Beteiligten für die Umsetzung eines neuen Bahnübergangs: „Klar ist: Soltau braucht eine Lösung und spürbare Entlastung für die Bürgerinnen und Bürger. Es ist ein starkes Signal, dass alle Beteiligten das genauso sehen.“

So lange die Schranken geöffnet sind, fließt der Verkehr. Sind sie geschlossen und herrscht zusätzlich noch Ausweichverkehr von der A7 ist das Chaos in der Innenstadt vorprogrammiert. Foto: at

Eine Troglösung ist machbar

Bei dem Gespräch sei deutlich geworden: Eine Troglösung ist in Soltau machbar. Dabei soll die Walsroder Straße unter den Gleisen verlaufen. So könnten Autos, Fahrräder und Fußgänger den Bahnübergang künftig ohne Schranken und lange Wartezeiten passieren, während die Züge weiterhin oberirdisch fahren. Das entlastet den Verkehr spürbar und erhöht zugleich die Sicherheit.

Zunächst ist die Straßenbaubehörde in Verden am Zug. Sie soll die Troglösung planen, um zügig zu klären, wie lang der Tunnel werden muss.

Denn klar ist auch: Mindestens die Kreuzungen mit der Straße Am Bahnhof sowie mit der Visselhöveder Straße müssten verändert, die Straßen möglicherweise auch verlegt werden. Zudem braucht es Lösungen für die Grundstückszufahrten im Tunnelbereich. Das zu planen, ist Aufgabe der Stadt Soltau.

Schon im Oktober solle es dazu einen weiteren Austausch mit der Verdener Behörde geben. Die Kosten für den Tunnel sollen Bund, Land und Bahn zu gleichen Teilen übernehmen, Stadt und Landkreis wären hinsichtlich ihrer anliegenden Straßen finanziell gefordert.

Auch wenn noch viele Hausaufgaben zu erledigen seien, so Bürgermeister Brockmann: „Diese Einigkeit auf eine konkrete und schnellstmögliche Lösung zum Bahnübergang ist für die Stadt und für mich ein riesiger Meilenstein. Ich danke Lars Klingbeil und allen beteiligten Verantwortlichen für ihren Einsatz, denn nur so konnten wir nun ein konkretes und verbindliches Ergebnis erzielen.“